Steinfeld. Rund um die schöne Klosteranlage von Steinfeld herrschte Eifeler Indian Summer bei der 15. Versammlung des Provinzkapitels der Salvatorianer in Deutschland vom 21. bis 24. Oktober. Bei der turnusmäßigen Drei-Jahres-Zusammenkunft waren Neuwahlen der Provinzleitung ein Programmpunkt. P. Friedrich Emde, Superior des Ordens und Leiter der deutschen Provinzzentrale in München, wurde als Provinzial des Spitzengremiums wie weitere vier Provinzialkapitulare für erneut drei Jahre im Amt bestätigt, einschließlich P.Philipp Sauter
Die Zusammenkunft fand im Nachgang zur turnusmäßigen 6-Jahres-Versammlung des Weltprovinzkapitels in diesem Sommer in Krakaus statt.
Seit vielen Jahren kommt das deutsche Provinzialkapitel nach Steinfeld, einer der Niederlassungen der Salvatorianer in Deutschland, um hier zu tagen. Man schätze die Räumlichkeiten und die Tatsache, dass hier eine eigene Gemeinschaft vor Ort sei, so P. Friedrich Emde. Steinfeld ist nach dem 2021 abgeschlossenen mehrjährigen Pastoralentwicklungsprozess des Ordens eine von noch fünf Niederlassungen. In München, Berlin, Bad Wurzach in Oberschwaben, Maria Steinach nahe Memmingen im Unterallgäu sind die weiteren Standorte. Die Salvatorianer in Deutschland haben derzeit 41 Brüder und liegen damit im Vergleich zu den weiteren Niederlassungen weltweit in 40 Ländern „im Mittelfeld“, so P. Friedrich Emde. Polen ist traditionell stärkste Ordensprovinz.
Die Provinzialleitung der Salvatorianer in Deutschland (v. links): P. Friedrich Emde (Provinzial und Superior in München), P. Philipp Sauter (Provinzkonsultor/Provinzarchivar), P. Lambertus Schildt (Provinzökonom), P. Heribert Kerschgens (Provinzvikar(Ausbildungsleiter), P. Wolfgang Sütterlin (Provinzkonsultor/Provinzsekretär) und P. Paul Cyrus (Provinzkonsultor/Superior in Steinfeld). Foto: Stefan Lieser
In der Eifel leben derzeit sieben Brüder. Hier haben die Salvatorianer auch mit dem Hermann-Josef Kolleg eine Schule in eigener Trägerschaft (Werke der Salvatorianer gemeinnützige GmbH), eine weitere allerdings in einer Ordensgemeinschaft wird am Standort Bad Wurzach betrieben. Beide Schulen wurden vor 100 Jahren gegründet und waren anlässlich des Jubiläums in diesem Spätsommer auf Schulfahrt in Rom. Eine hl. Messe in der Lateran-Basilika und eine Papstaudienz waren die Höhepunkte der Fahrt für Schüler und Schülerinnen wie die sie begleitende Lehrerschaft.
Wie in anderen Ordensgemeinschaften ist auch bei den Salvatorianern des deutschen Provinzialkapitels die Überalterung der Brüdergemeinschaften neben ihrer absoluten Zahl das Dauerproblem. Die Brüder hierzulande sind im Durchschnitt über 60 Jahre alt. Doch wie Nachwuchs finden? „Wir sind offen für junge Leute, wir suche und freuen uns über Kontakt“, so P. Friedrich Emde. Es zeige sich auch immer wieder ein erfreuliches Interesse – aber der Weg von hier zum Beginn eines Noviziates sei eben weit.
Wer ein mönchisches Leben suche und Mitglied der Gemeinschaft werden wolle, entscheide sich für Ungewohntes. „Junge Leute müssen bereit sein, bei uns auch im Ausland oder in einer Ordensgemeinschaft zu leben. Und ein Teil der Ausbildung findet in Rom oder Madrid statt“, so der Pater Provinzial.
Einer der jüngeren Brüder – der Ordensgeistliche ist 37 Jahre alt – wird ab Februar 2025 die Steinfelder Ordensgemeinschaft verstärken. Er wird neuer Schulseelsorger am Hermann-Josef Kolleg.
Steinfeld sei aber nicht nur wegen dieser – heute eher seltenen – Seelsorgearbeit für den Orden wichtig, so P. Friedrich Emde. Was ihm besonders gut an der Ordensniederlassung in der Eifel gefällt ist eher das Allgemeine: „Hier haben wir die unterschiedlichsten Kontakte: Zur Pfarrei, der Schule, der Wallfahrt und dem Gästehaus“.
Das Provinzialkapitel der Salvatorianer Deutschland vor der Pforte von Kloster Steinfeld. Foto: Stefan Lieser
Text: S. Lieser