Findet im Rheinland etwas zum dritten Mal statt, wurde eine Tradition begründet. In Steinfeld geht das deutlich schneller, zumal mit der Ausrichtung des ersten „Hermann-Josef-Markts“ nach rund 70 Jahre an einen alten Brauch angeknüpft wurde.
Die „Wiederbelebung“ des bunten Marktreibens am Fest des Heiligen Hermann-Josef war ein derartiger Erfolg, dass Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Gastgebern im Kloster gleich die Premiere zur Tradition adelte. Zur 900-Jahr-Feier, die aufgrund der Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie mit zwei Jahren Verzögern nachgefeiert wurde, weckten die Salvatorianer und die Kloster Steinfeld GmbH den „Hermann-Josef-Markt“ mit regionalen Köstlichkeiten, Musik sowie Angeboten für Groß und Klein aus dem Dornröschenschlaf.
„Das Kloster Steinfeld ist eines der bedeutendsten Denkmäler Nordrhein-Westfalens. Mit dem Hermann-Josef-Markt kehrt ein traditionsreiches Fest an seine Ursprünge zurück – eine richtige Entscheidung zu Ehren des Eifelheiligen wie die Besuchermassen zeigen. Das Kloster Steinfeld steht für Glauben und Spiritualität und steht für eine starke Heimat in Nordrhein-Westfalen. Mit dem Hermann-Josef-Kolleg ist zugleich eine der digitalsten Schulen im Kloster Steinfeld zuhause. Im Kloster Steinfeld verbinden sich Tradition und Moderne“ sagt Ministerin Ina Scharrenbach. Bei einem Rundgang durch die Schule informierte sie sich darüber, wie in Steinfeld bereits 2014 die Weichen für eine Vollausstattung mit iPads für alle Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Kollegium gestellt wurden. Inklusive der Einrichtung einer eigenen Administration der Geräte sowie erheblicher Investitionen in die weitere technische Ausrüstung der Klassenräume und Schulungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer. Zahlreiche Preise dokumentieren, dass die „Klosterschule“ bei der Digitalisierung ganz vorne mitspielt. „Die Digitalisierung der Schulen wird von allen verlangt. Aber die Budgetstruktur ist nie angepasst worden“, gab Lehrerin Annika Olsen, die die IT.-Koordination „on top“ mit übernimmt, einige Anregungen für die (schul)politische Arbeit in Düsseldorf mit auf den Weg.
Auftakt des Festwochenendes war am Samstagabend die Erhebung des Reliquienschreines des Heiligen Hermann-Josef mit anschließendem musikalischen und kulinarischen Willkommen.
Auf der Klosterbühne sorgte die Band „Rock on Wood“ für die akustische Untermalung.
Der 900. Geburtstag der ersten nachweislichen urkundlichen Erwähnung des Klosters wurde am Sonntag mit Dr. Ludwig Schick, Erzbischof emeritus von Bamberg gefeiert. „Wir blicken auf eine lange Tradition zurück“, predigte der Erzbischof, der unterstrich, dass es zur Steinfelder Tradition gehöre, die drei wichtigsten Güter des Christentums zu pflegen und weiterzugeben: Die Gemeinschaft, die uns zu versöhnten, solidarischen und hilfsbereiten Menschen mache, der Glaube an einen guten Gott, der uns alle verbindet und Zukunft bringt, sowie die Schule, die es immer im Kloster gab. Neben einem „Verwertungswissen“, das für Beruf und Leben benötigt werde, gehöre in Steinfeld auch ein „Wertewissen“ hinzu, das es für Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maßhalten, Treue zu den Mitmenschen, Verlässlichkeit und Einsatzbereitschaft bedarf. „Heute ist keine Nostalgieveranstaltung. Jubiläen sind immer Gelegenheiten, um sich zu besinnen und um das, was uns Gutes überliefert ist, mit Kraft in die Zukunft zu führen“, schloss der Erzbischof seine Predigt.
Applaus gab es als Pater Wieslaw das besondere Engagements der Familie Scheidtweiler erwähnte, denn nur durch deren unternehmerisches Engagement und ihre Investition seit 2014, kann das Kloster Steinfeld heute dieses Jubiläum feiern.
Das musikalische Highlight während des Hochamtes war die Aufführung der „Missa Sancte Francisici Assiensis“ von Damijan Mocnik. Es ist geschrieben für gemischten Chor, Streicher und Schlagzeug, modern, aber nicht atonal. Die Melodien sind eingängig, der Rhythmus wurde „peppig“ gespielt. Ein besonderes Erlebnis. Aufgeführt durch den Basilikachor Steinfeld unter der Leitung von Erik Arndt.
Einen Faden, den auch Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser aufnahm. „Über 30 Generationen haben diesen Platz der Kultur, Spiritualität, Kunst und Kultur aufgebaut. Der kommenden Generation obliegt es, dieses Erbe fortzuführen.“ Landrat Markus Ramers, selbst ehemaliger Schüler des Hermann-Josef-Kollegs, führte aus, dass fast alle Menschen aus der Region einen Bezug zu Steinfeld hätten. Sei es als Schüler, Gottesdienstbesucher oder Gast des Gästehauses oder der Akademie. „Steinfeld ist ein Ort, der soviel zu bieten hat, der Charakter hat“, dankte er dafür, dass die Tore der Klosteranlage stets geöffnet sind.
Über den regen Zuspruch zu dem Hermann-Josef-Fest freuten sich besonders auch die Salvatorianer, deren Provinzial Pater Friedrich Emden extra zu diesem Anlass angereist war. Und so gab es zahlreiche Gelegenheiten für persönliche Gespräche.
Für die perfekte stimmungsvolle Untermalung sorgten die Musikvereine Sötenich, Musikverein Urft, Blasorchester-Rehscheid, Musikverein Sistig.
Einen großen Dank an alle Helfer des Bürgervereins Steinfeld und der Kloster GmbH, ohne die wir dieses Fest nicht so erfolgreich hätten ausrichten können!
Für das leibliche Wohl war wie immer gesorgt, wie immer die beliebte Kloster-Erbsensupper und ein leckerer Imbiss.
Einen großen Dank zum Schluß der Stiftung-Kloster-Steinfeld, die sich bereit erklärt hatte, die Organisation des Festes zu übernehmen. (Bilder: die Kuratoriumsvorsitzenden:Dr.Marion Gierden-Jülich, Ute Stolz, der Vorstand: Martin Reinicke, Pater Lambertus Schild, Dr.Michael Schumacher und unser Ehrenvorsitzender Dr.Wolfgang Bergsdorf)